Abort / Totgeburt

Aborte

Aborte können auch durch Stösse ausgelöst werden, als Folge von Inzucht oder weil das Muttertier noch zu klein ist. Frühe Aborte geschehen unbemerkt, bei späteren Aborten aber wird die Nachgeburt oft nicht ausgeschieden. Dann müssen sofort Antibiotika gespritzt werden – Uterusstäbe wirken in Ziegen nur unzureichend.

Campylobacter -/ Chlamydien-Abort

Ansteckungsgefahr für andere Muttertiere und den Menschen. Impfung vor dem Decken.

Q-Fieber

Ziegen-Grippe, Q-fever

Symptome können Mattigkeit und Lungenentzündung sein.
Aborte sind selten, bei gehäuften Frühgeburten Milch und Blut auf Antikörper untersuchen lassen.

Ursache: Kot der Schaf- /Auwaldzecke Rickettsie als Staub aufgenommen.
Testen: Milch/Blut auf Antikörper

Hohe Ansteckungsgefahr für Herde und Mensch!
Deshalb sollen Nach- und Totgeburten möglichst in geschlossenen, wasserdichten Behältnissen gesammelt und entsorgt werden. Dadurch wird die Kontamination der Umgebung verringert und eine Übertragung über die Luft und den Staub im Stall verhindert. Aus demselben Grund dürfen Muttertiere und neu geborenen Lämmer frühestens 14 Tage nach der Geburt aus den Ställen gebracht werden, empfiehlt das Robert-Koch-Institut.
Milch pasteurisieren.

Prävention:
Impfungen ab 3 Monaten.

Toxoplasmose

Ansteckung über Katzenkot auf Weiden, Heu oder Kraftfutter. Der Abort geschieht zum Ende der Trächtigkeit ohne klinische Anzeichen.
Bei der Entsorgung von Nachgeburt und totem Lamm Handschuhe und Maske tragen. Milch muss pasteurisiert werden. Es besteht Meldepflicht.
Gefahr für das Embryo besteht in den ersten 120 Tagen der Trächtigkeit, wenn die Mutter bis dahin noch keinen Kontakt mit Katzenkot hatte.

Rohmilchprodukte sind wegen der Gefahr von Toxoplasmose für schwangere Frauen gefährlich.


Salmonellen-Abort

Tote Lämmer untersuchen lassen.
Ursache: Tränke oder Futtermittel ev. durch Vogel- oder Hühnerkot o.ä. verunreinigt

Behandlung:
Antibiotika (nach Resitenzprüfung), Kranke absondern, warm halten und gut füttern.
Geräte und Raufen desinfizieren. Ansteckungsgefahr für Menschen und Haustiere!

Prävention:
Impfen, wenn Salmonellen-Typ bekannt.