Johne’s Disease, Paratuberkulosis
Erkrankte Ziegen fressen viel, werden aber immer dünner. Sie verhungern, weil sich im Lauf der Krankheit die Darmwände verdicken. Weitere Anzeichen: Kein Fieber, reduzierte Milchproduktion, Abmagern, Anaemie, Kot wird machmal weich, rauhes Fell, die Krankheit zeigt sich typischerweise nach Geburten.
Die Ansteckung mit Mycobacterium avium subsp. paratuberculosis erfolgt über Kot infizierter Tiere (auch von Rindern und Wildtieren). Pat Coleby beschreibt eine Herde, die vorübergehend unzureichend versorgt wurde. In kurzer Zeit war fast jedes Tier an Paratuberkulose erkrankt. Bei guter Haltung zeigen die meisten infizierten Tiere keine Krankheitsanzeichen, allerdings liesse die Leistung nach.
Prävention durch Kupferversorgung
Pat Coleby beobachtete, dass Tiere, die die das Mycobacterium avium in sich tragen, nicht erkranken, solange sie gut mit Kupfer versorgt werden. Sie empfiehlt 1 Teelöffel Kupfersulfat pro Woche und Tier verteilt auf die tägliche Ration.
Kein Durchfall bei Ziegen, allenfalls weicher Kot. Die Landwirtschaftskammer von NRW schreibt: „Gerade grosse Bestände seien oft stark durchseucht, ohne dass die Tiere durch Durchfall o.ä. auffallen. (…) Es ist bekannt, dass bei den Paratuberkulose-Reagenten der kleinen Wiederkäuer im Gegensatz zum Rind Durchfall als Leitsymptom nur sehr selten beschrieben. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass beim Rind in erster Linie Dünn- und Hüftdarm (mit in typischen Fällen bei der Sektion sichtbarem, hirnwindungsartigen Veränderungen der Schleimhaut) erkranken, während bei Schafen und Ziegen meist eine chronische Dünndarmentzündung vorliegt. Die Erreger-bedingte Beeinträchtigung der Futterverwertung bzw. -aufnahme soll allenfalls – und hier offenbar häufiger bei der Ziege als beim Schaf – zu einer deutlichen Verschlechterung des Nährzustandes insbesondere unter besonderen Stresssituationen, wie Geburt und/oder bei gleichzeitigem starkem Befall mit Innenparasiten führen. Die eigenen Untersuchungen betätigen diese Hypothese.“
Nachweismethoden nach Zoetis: „Mit einer Färbung eines Ausstrichs ist man in der Lage bei ca. 50% der erkrankten Tiere Mycobakterien nachzuweisen. Ähnlich hohe Nachweisraten hat man bei der Anzüchtung nur dauert diese bis zu 14 Wochen. Serologische Tests besitzen eine sehr hohe Spezifität allerdings ist die Sensitivität nicht so hoch, sind zur Diagnostik aber bestens geeignet.“
Der Tiergesundheitsdienst Sachsen-Anhalt meint, dass keine brauchbaren Untersuchungsverfahren zur Verfügung stehen: „Der diagnostische Nachweis beruht auf dem Auffinden von Abwehrstoffen (Antikörpern) im Blut (Serologie) oder auf dem Erregernachweis im Kot oder der Milch. Ungünstig ist zudem, dass die Ausscheidung des Erregers mit dem Kot oder der Milch nicht kontinuierlich erfolgt. Somit ist ein einmalig negatives Ergebnis nicht aussagekräftig, ob ein Tier als infiziert oder als nicht infiziert einzuordnen ist.“
Neuer PCR-Test weist Mycobacterium avium paratuberculosis bei Menschen und Rindern nach.
Meldung vom 2.05.2011 hier nachlesen
Wie Prof. Dr. Eugen Domann vom Institut für Medizinische Mikrobiologie – Molekulare Diagnostik am Universitätsklinikum D-35392 Gießen (Frankfurter Str. 107) auf Anfrage mitteilte, ist der Test am Institut im Einsatz. Stuhl- und Biopsieproben von Crohn-Patienten können dort auf MAP untersucht werden.
Landwirtschaftskammer NRW schreibt:
Viele Menschen mit der Darmerkrankung Morbus Crohn tragen den MAP Erreger, der von an Paratuberkulose erkrankten Kühen und Kleinwiederkäuern ausgeschieden wird, manche behaupten, dass dies auch über die Milch möglich ist, was enorme Konsequenzen für die Milch- und Käsewirtschaft hätte.“